Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung?

Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist meistens die „optimale“ Arbeitskraftabsicherung. Aber nicht immer klappt die optimale Absicherung aufgrund Faktoren wie Vorerkrankungen, Ausschlüssen oder dem erhöhten Beitrag aufgrund Deiner Berufsgruppe.

Schauen wir uns gemeinsam alternative Lösungen an, welche ebenfalls in Frage kommen könnten. Dies ist jetzt keine wissenschaftliche Ausarbeitung von unserer Seite, sondern gibt einen ersten Überblick. Leicht verständlich und ohne Fachchinesisch. Oftmals führen viele Wege nach Rom und jegliche Absicherung ist auf jeden Fall erstrebenswerter als gar keine Absicherung! Das können wir Dir aus langjähriger Erfahrung mit an die Hand geben.

Wir geben Dir einen Überblick, wo die Unterschiede bei den Alternativ-Produkten liegen:

Alternativen zur BU – Überblick

Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt Dir die vereinbarte monatliche Rente, sobald Du keinen Beruf am Arbeitsmarkt mehr ausüben kannst. Warum Du erwerbsunfähig geworden bist, spielt dabei keine Rolle. Somit sind auch psychische Ursachen und auch alle weiteren Krankheitsbilder vollumfänglich versichert. Was ist der Unterschied zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung? Die BU sichert Deinen Beruf ab, indem Du gerade tätig bist.

Personen, die berufsunfähig sind, werden entgegen der gängigen Meinung aber nicht automatisch erwerbsunfähig. Beschäftigte gelten nur dann als erwerbsunfähig, wenn sie aufgrund einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung gar nicht mehr oder nur stark eingeschränkt am Berufsleben teilnehmen können. Dabei ist es unerheblich, ob sie eventuell auch in einem anderen Beruf arbeiten könnten.

Hauptzielgruppe sind vor allem Personen in Berufsgruppen, wo eine Berufsunfähigkeitsversicherung nur schwer zu bezahlen ist (z.B. für sehr handwerkliche Berufe wie Maurer, Dachdecker usw.) ist.

Schwere Krankheiten Versicherung (Dread Disease)

Die Schwere Krankheiten Versicherung ist eine vergleichsweise junge Versicherungslösung, welche ihren Ursprung in Südafrika besitzt. Hier kam ein Herzchirurg auf die Idee schwere Krankheiten abzusichern. Viele seiner Patienten litten an einem Herzinfarkt und mussten für eine Operation Kredite aufnehmen. Der Trend setzte sich später in den USA fort, wo die Dread Disease definitiv eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist.

Die selbstständige Schwere Krankheiten Versicherung sichert bei den Toptarifen bis zu 50 Krankheiten ab. Die Anzahl der abgesicherten Krankheiten ist kein Leistungskriterium. entscheidend ist hierbei, wie genau die versicherten Krankheiten definiert sind. D.h. wann genau bekomme ich bei einem Herzinfarkt Leistung? Bei der Dread Dieseas Versicherung bekommt man keine monatliche Rente gezahlt, sondern die versicherte Einmalzahlung (z.B. 200.000 Euro).

Hauptauslöser bei der Dread Disease Versicherung ist der Krebs. Es gibt Kunden, die sagen: „Ich kenne niemanden, der berufsunfähig geworden ist, aber viele im Bekanntenkreis mit einer Krebserkrankung“. Weiter Leistungsauslöser sind Multiple Sklerose (MS), Herzinfarkt und Schlaganfall. Wir sehen eine Schwere Krankheiten Versicherung nicht als Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung, sondern als passende Ergänzung. Einige Anbieter bieten dies auch als Baustein in ihren BU-Tarifen mit an.

Grundfähigkeitsversicherung

Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Die selbstständige Grundfähigkeits­versicherung (GF) bietet Schutz in Form einer monatlichen Rente bei Verlust oder starker Beeinträch­tigung einer der versicherten Grundfähig­keiten. Die vertraglich vereinbarte monatliche Rente wird gezahlt, wenn ein Versicherungsfall vorliegt. Also dann, wenn Du  infolge einer Krankheit, Verletzung oder Kräfteverfall, die fachärztlich nachzuweisen sind, gesundheitlich in einer der versicherten Grundfähigkeiten wie z. B. Sehen, sprechen, hören, Intellekt, Orientierung, Gleichgewichtssinn, Treppensteigen, sitzen, stehen, gehen, Gebrauch einer Hand, Fingerfertigkeit, Greifen und Halten, Gebrauch eines Armes oder gesetzliche Betreuung für die Dauer des vereinbarten Prognosezeitraums (z.B. 12 Monate oder 24 Monate) ununterbrochen beeinträchtigt bist bzw. sein wirst.

Es gibt nicht so eine strenge Gesundheitsprüfung wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung

Daher ist die Annahmequote gegenüber einer Berufsunfähigkeitsversicherung deutlich besser. So dürfte der eine oder andere Besuch beim Psychiater nicht groß ins Gewicht fallen (Achtung: Es sein denen der Baustein Psyche soll mitversichert werden!), ebenso wie der Heuschnupfen oder andere kleine Wehwehchen. Anders wie bei der Schweren Krankheiten Versicherung spielen Wirbelsäulenbeschwerden schon eine Rolle und können evtl. zu einer Ablehnung oder einem Risikozuschlag führen. Dies kann ein Aspekt sein, der für die Grundfähigkeitsversicherung spricht.

Besonders für körperlich anspruchsvolle Berufe kann die Grundfähigkeitsversicherung eine gute Ergänzung, selten aber eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sein. Manchmal entscheidet der eigene Geldbeutel über die Art der Arbeitskraftabsicherung.

Was ist der Unterschied zwischen Grundfähigkeitsversicherung (GF) und Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)?

Berufsunfähigkeitsversicherung: Absicherung des Berufs bzw. der zuletzt ausgeübten beruflichen Tätigkeit (Tätigkeitsverlust)

Grundfähigkeitsversicherung: Absicherung bestimmter körperlicher und geistiger Fähigkeiten unabhängig von einer beruflichen Tätigkeit (Fähigkeitsverlust)

Unfallversicherung

Die Unfallversicherung leistet meistens nur bei einem Unfallereignis. Daher ist die Absicherung über eine Unfallpolice tolle Ergänzung zur passenden Berufsunfähigkeitsversicherung, aber niemals eine Alternative. Beide Formen des Versicherungsschutzes verfolgen zwei unterschiedliche Absicherungsziele. Während die Berufsunfähigkeitsversicherung im Leistungsfall den Lebensunterhalt mit einer monatlichen Rentenzahlung sichert, bewahrt Dich die Unfallversicherung vor großen finanziellen Belastungen nach dem Unfall. Dann nämlich, wenn hohe Investitionen für einen behindertengerechten Umbau anfallen.

Die Unfallversicherung zahlt eine einmalige Invaliditätsleistung. Außer, Du hast eine Unfallrente vereinbart. Hier liegt die Grenze aber bei mindestens 50 % Invalidität. Da muss sich dann schon ein größerer Unfall ereignet haben. Dann gibt es die Rente bis an Dein Lebensende. Die Unfallrente muss versteuert werden, im Gegensatz zu einer einmaligen Zahlung aus Deiner privaten Unfallversicherung.